Ich verfolge nicht die Absicht, meine bildnerischen Arbeiten durch Texte zu ersetzen oder zu erklären. Aus strukturellen Überlegungen hervorgegangene gedankliche Positionen modifizieren vielmehr die bildnerische Herangehensweise. Zwischen den Polen gedanklicher Aufarbeitung changiert die Malerei und gehorcht ihren eigenen Regeln.
Grundsätze, die sich aus der Tradition der Malerei herausgebildet haben, und denen ich auch weiterhin mit bildnerischen Mitteln gerecht zu werden versuche.
Eine dieser Traditionen ist zum Beispiel, sich als Maler seine Anregungen aus der Natur zu holen; nicht um die Natur nachzubilden, sondern vielmehr um in der Nachbildung ihre Arbeitsweise zu verstehen.
Monet war so ein Maler, der gleichzeitig das Formpotential der Natur anzuzapfen verstand, als auch die Erscheinungsformen der Natur systematisierte. Ich versuche nun, meine Anregungen nicht mehr unmittelbar aus den direkten Seheindrücken von der Natur zu beziehen, sondern aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich mit dem strukturellen Aufbau natürlicher Entstehungsprozesse beschäftigen. Diese Arbeitsweise ermöglicht mir, die ganze Fülle verschiedenartiger Dimensionen, denen ich bei der Beschäftigung mit Kunst und anderen Wissensbereichen begegnete, in einem neuen Licht zu sehen und neu miteinander zu verflechten.