Wir fuhren zur Documenta und fanden die Pest an Bord: Die 12. Weltleistungsschau der Kunst gibt vor lauter bonohafter Betroffenheit der Kunst keine Chance.
Süddeutsche Zeitung vom 03.08.2007 >>ganzer Artikel
Labor für komplexe Malerei.
Wir fuhren zur Documenta und fanden die Pest an Bord: Die 12. Weltleistungsschau der Kunst gibt vor lauter bonohafter Betroffenheit der Kunst keine Chance.
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Der Begriff Stochastik bedeutet in etwa “Kunst des Mutmaßens”. Zur Beschreibung von Ereignissen, die sehr stark Zufallseinflüssen ausgesetzt sind, wird hiermit eine mathematisch geeignete Methode bereitgestellt.
In meiner Arbeit beschäftige ich mich -durchaus vergleichbar- mit dem kalkulierten Mutmaßen Malerei. Versuchsanordnungen, die festlegen unter welchen Bedingungen das künstlerische Experiment abläuft, führen zu Gemälden, über deren Zustandekommen gewisse Aussagen gemacht werden können.
Bei SWR-Wissen erschien ein ausgezeichneter Beitrag über den wohl wichtigsten Protagonisten der Stochastik, Sir David Cox. Hier zum download die mp3-Datei.
Kurioserweise gab es in der Romantik auch einen von mir durchaus geschätzten Maler mit dem Namen David Cox.
Indem das kubistische Stilleben die Zentralperspektive aufbricht, entsteht ein Trompe l’oeil neuer Art. Die Augentäuschung kommt nicht mehr in der Erkenntnis der Illusion und in der Bewunderung der technischen Perfektion zur Ruhe, sondern sie bleibt als eine unauflösliche Irritation der Raumwahrnehmung. Dadurch, daß der kubistische Gegenstand in mehrere gleichwertige quasi-perspektivische Ordnungen gebrochen ist, die sich gegenseitig durchdringen und durchkreuzen, arbeitet der Blick unaufhörlich und immer enttäuscht an der Rekonstruktion einer wahren Ansicht, wechselt verwirrt die bruchstückhaft angebotenen Perspektiven und gleitet zwischen flächigem und räumlichem Sehen hin und her, ohne bei einer eigentlichen Ansicht Ruhe zu finden. Das kubistische Stilleben vergegenwärtigt das einfache Ding in der Transparenz seiner Uneindeutigkeit, an der Grenze seiner Bestimmtheit zur Unbestimmtheit.
Hannes Böhringer “Von der Philosophie zur Kunst”, Merveverlag Berlin, S.16